So funktioniert Geldwäsche
12. August 2025
Geldwäsche ist ein komplexer Prozess, bei dem illegal erwirtschaftete Gelder in den legalen Wirtschaftskreislauf eingeschleust werden, um ihre kriminelle Herkunft zu verschleiern. Das Ziel ist es, aus "schmutzigem" Geld "sauberes" zu machen. Dieser Prozess läuft in der Regel in drei Phasen ab:
1. Placement
In dieser ersten Phase werden die illegalen Gelder in das Finanzsystem eingebracht. Da große Bargeldmengen auffällig sind, nutzen Kriminelle hier oft Methoden, um die Summen zu zersplittern. Ein klassisches Beispiel ist das "Smurfing" oder "Structuring", bei dem große Bargeldbeträge in viele kleine, unverdächtige Einzahlungen auf verschiedene Konten aufgeteilt werden, um Meldeschwellen zu umgehen.
2. Layering
Dies ist die komplexeste Phase, in der die Spur des Geldes verwischt wird. Die Gelder werden durch eine Vielzahl von Transaktionen, Konten und Ländern verschoben, um die ursprüngliche Herkunft zu verschleiern. Gängige Techniken hierbei sind:
Briefkastenfirmen und Scheinfirmen: Gelder werden über fiktive Rechnungen für nicht existierende Dienstleistungen oder Waren zwischen Briefkastenfirmen hin- und hergeschoben.
Round Tripping: Geld wird über komplexe Wege ins Ausland transferiert und kehrt später als "legitimes" Investment zurück.
Handelsbasierte Geldwäsche: Die Über- oder Unterfakturierung von Rechnungen im internationalen Handel dient dazu, Werte zu verschieben. Beispielsweise wird eine Ware für einen unrealistisch hohen Preis verkauft, um Geld zu transferieren.
3. Integration
In der letzten Phase wird das gewaschene Geld wieder in den legalen Wirtschaftskreislauf eingeführt und kann nun als "sauberes" Einkommen oder Vermögen genutzt werden. Beispiele hierfür sind:
Immobilien und Luxusgüter: Kriminelle kaufen teure Objekte wie Immobilien, Luxusautos oder Kunst mit den verschleierten Geldern und verkaufen sie später. Der Erlös aus dem Verkauf gilt dann als legitimes Kapital.
Kasinos: Die Glücksspielbranche wird oft für die Einschleusung und Verschleierung genutzt. Kriminelle kaufen Chips mit illegalem Bargeld, spielen eine Weile und tauschen die Chips anschließend gegen einen Scheck oder Überweisung ein, die als legitimer Spielgewinn deklariert werden.
Maximilian Reinhard
Legalian GmbH